Sonntag, 16. September 2007

Anschluss Österreichs 1938

Krise in Österreich:
Viele Deutsche meinten, dass im Deutschen Reich anders als in anderen europäischen Ländern “Ruhe und Ordnung” herrschten. In vielen europäischen Staaten standen sich “linke” und “rechte”, demokratische und faschistische oder autoritäre Parteien und Gruppierungen feindlich und gewalttätig gegenüber. In Österreich entstand aus einer solchen Lage eine Diktatur unter dem kanzler Engelbert Dollfuß, die 1934 die Organisation der demokratischen Arbeiterbewegung zerschlug. Seit 1934 versuchten österreichische Nationalsozialisten, ein nationalsozialistisches Österreich zu schaffen und an das Deutsche Reich anzuschließen. Sie scheiterten 1934 im Juli mit einem Putschversuch, bei dem sie Dollfuß ermordeten.

Expansive deutsche Außenpolitik:
Nach außen hin erhob die deutsche Regierung seit 1938 in verstärktem Maße die Forderung nach dem Selbstbestimmungsrecht aller Deutschen. Anfang 1938 zwang die deutsche Reichsregierung den österreichischen Bundeskanzler Schuschnigg durch Androhung von Gewalt und Unruhen, den Nationalsozialisten Seyß-Inquart als Innen- und Sicherheitsminister in die Regierung aufzunehmen. Im März 1938 inszenierten die österreichischen Nationalsozialisten Unruhen in ganz Österreich. In Absprache mit der deutschen Regierung bat Seyß-Inquart um die Entsendung deutscher Truppen zur Aufrechterhaltung von “Ruhe und Ordnung” in Östereich. Am 11.03.1938 marschierten deutsche Truppen in Österreich ein. Die Bevölkerung empfing sie begeistert. Ein alter Traum war für die große Mehrheit der Deutschen und Österreicher in Erfüllung gegangen: Deutschland und Österreich vereint im “Großdeutschen Reich”. In einer Volksabstimmung über die “Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich” sollen über 99% der Wähler in Deutschland und Österreich für den Anschluss gestimmt haben. Die Regierungen Englands und Frankreichs protestierten erfolglos.

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